Elektroautos an öffentlichen Ladestationen laden
Worauf muß man beim Laden des Elektroautos an öffentlichen Ladestationen achten? Wie Schnell lädt man, was kostet es und wie bezahlt man ?
Wer nicht die Möglichkeit hat Zuhause oder am Arbeitsplatz zu laden, ist auf die öffentlichen Ladestationen angewiesen. Hier gibt es neben den unterschiedlichen Preisen der Anbieter eigentlich nur wenige Punkte welche wichtig sind: Lädt man mit Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC) und welche Lademöglichkeit bietet das Elektroauto an.
Neue Elektroautos bieten zumeist die Möglichkeit über AC und DC zu laden, allerdings gibt es dafür verschiedene Stecker zum einen den Typ 2 Stecker und den CCS Stecker, ältere Asiatische Modelle besitzen auch noch den Chademo Anschluß. Chademo wird in Europa immer weniger unterstützt und viele Ladestationen bieten diesen Stecker nicht mehr an.
Der Unterschied zwischen CCS und Typ2 Anschluß
Der Unterschied zwischen den beiden Steckertypen ist der Ladestrom, CCS ermöglicht das laden mit Gleichstrom und Typ2 das laden mit Wechselstrom. Warum muss man das Wissen?
Die Batterie des Elektroautos wird immer mit Gleichstrom geladen, über den CCS Stecker wird direkt über die Ladesäule der Akku des Fahrzeugs aufgeladen. Über Gleichstrom sind mittlerweile Ladeleistungen bis 300 kWh möglich. Wie schnell tatsächlich geladen wird hängt vom jeweiligen Fahrzeug und dem DC-Charger ab.
Über den Typ2 Anschluß im Fahrzeug wird Wechselstrom geladen welcher über das Bordladegerät also einem Gleichrichter in Gleichstrom umgewandelt wird. Es wird also aus Wechselstrom wieder Gleichstrom gemacht und dann erst in den Akku geladen. Es gibt einige Fahrzeuge welche über das Borladegerät bis zu 44 kW Wechselstrom laden können. Die Regel sind aber Fahrzeuge mit einem 11 kW Bordlader, als Sonderausstattung bieten einige Hersteller auch 22 kW Bordlader an.
Grundsätzlich bedeutet das, mit CSS (Gleichstrom) kann man sehr schnell laden, mit Typ2 Stecker (Wechselstrom) erheblich langsamer. Der Vorteil des Typ2 Steckers liegt darin das man Zuhause Wechselstrom hat, also praktisch überall laden kann wo es eine Steckdose gibt.
Wer plant ein Elektroauto zu kaufen sollte also darauf achten das auch ein CCS Anschluß vorhanden ist. Der CCS Anschluß ist eine Kombination aus dem Typ2 Stecker und 2 zusätzlichen Kontakten für den Gleichstromanschluß.
Wie bezahlt man an öffentlichen Ladesäulen?
Wer an öffentlichen Ladesäulen laden möchte sollte sich vorher schon informieren. Das Laden ist noch nicht so einfach wie an einer Tankstelle, oder besser gesagt die meisten kennen sich damit noch nicht aus. Während man mit seinem Verbrenner einfach zur nächsten Tankstelle fährt, tankt und bezahlt, ist das Strom tanken noch nicht ganz so einfach.
Grundsätzlich ist das Laden an sich sehr einfach, man fährt zur nächsten Ladesäule, identifiziert sich per Ladekarte oder App und steckt den Stecker rein, das Fahrzeug lädt. Das Problem ist das Bezahlen der Ladung und die unterschiedlichen Anbieter für Ladestrom.
Bei einigen Fahrzeug Herstellern wie zb. Tesla ist das laden extrem einfach, man fährt an den Tesla Supercharger und Steckt den Stecker ein, Fertig! Tesla Supercharger erkennen das Auto automatisch. Die Abrechnung erfolgt bei Tesla über das Fahrzeug bzw. den Tesla Account. Im Account ist eine Zahlweise hinterlegt über welche das Geld dann abgebucht wird. Im Tesla Account erhält man dann eine Ladeübersicht mit den dazu gehörigen Rechnungen. Das ist bei Tesla sehr einfach und einige Anbieter für Ladestrom wie zb. Ionity ziehen mittlerweile nach und bieten je nach Fahrzeug ebenfalls Plug&Charge an.
Die Probleme fangen dann an wenn man an Ladesäulen lädt welche kein Plug&Charge anbieten. Für diese Ladesäulen benötigt man eine App oder eine Ladekarte, zahlen mit Bargeld ist praktisch nicht möglich. Auch die Zahlung über eine Kreditkarte oder der EC-Karte geht bisher nur an wenigen Ladesäulen. Leider gibt es dabei keinen einheitlichen Standard, es gibt fast so viele Ladekarten und Apps wie es Stromanbieter in Deutschland gibt.
Es gibt aber einige Anbieter wie ENBW, IONITY oder Maingau welche Ladekarten anbieten mit denen man fast überall in Europa laden kann, aber auch nicht an jeder Ladesäule. Das führt dazu das man als Elektroauto Fahrer zumeist viele verschiedene Ladekarten dabei hat. Hinzu kommt das man unterschiedliche Preise an ein und derselben Ladestation zahlen muss, jeder Anbieter hat seine eigene Preisgestaltung. Dieses Ladechaos sorgt bei vielen E-Auto Fahrern für Unverständnis und Ärger. Das Problem ist den Herstellern sowie der Politik aber bekannt und es wird an einer Lösung für die Vereinheitlichung gearbeitet.